Ein entscheidender Grund für die zunehmenden Geschäftsaufgaben ist das hohe Alter vieler Unternehmer/-innen. Mit einem Durchschnittsalter von über 54 Jahren sind 39 % der Inhaber/-innen bereits 60 Jahre oder älter – im Vergleich zu rund 30 % in der Gesamtbevölkerung. Der Mittelstand altert somit schneller als die Gesellschaft, was die ohnehin angespannte Nachfolgesituation weiter verschärft. Zudem fehlt es immer häufiger an einer klaren Nachfolgeregelung. Nur 26 % der Unternehmen mit Nachfolgeplänen haben bereits einen/-e Nachfolger/-in gefunden – 14 % haben die Verhandlungen abgeschlossen, 12 % befinden sich noch in Gesprächen.
Besonders kritisch ist die Lage bei kurzfristigen Nachfolgen: Rund 215.000 mittelständische Unternehmen planen bis Ende 2025 eine Übergabe, wobei das Durchschnittsalter der Inhaber/-innen bereits bei 65,4 Jahren liegt. Dies betrifft etwa sechs Prozent aller kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland.
Von diesen 215.000 Unternehmen haben lediglich 28 % (60.000) ihre Nachfolge geregelt, während sich weitere 27 % (58.000) in konkreten Verhandlungen befinden. Damit haben etwa 118.000 Unternehmen entweder bereits eine Lösung oder gute Chancen, ihre Nachfolge wie geplant umzusetzen.
Allerdings sind 54.000 Unternehmen derzeit noch in der Informationsphase oder aktiv auf der Suche nach einem/-er Nachfolger/-in. Besonders besorgniserregend ist, dass rund 43.000 Betriebe (20 %) ihre Nachfolgepläne voraussichtlich nicht mehr rechtzeitig umsetzen können. Sie haben entweder den Prozess noch nicht gestartet oder befinden sich lediglich in einer frühen Orientierungsphase. Damit ist davon auszugehen, dass diese Unternehmen ihre kurzfristige Nachfolgeregelung nicht mehr realisieren können.
Bis Ende 2028 planen rund 532.000 der insgesamt 3,84 Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland eine Nachfolgeregelung – das entspricht durchschnittlich etwa 106.000 Übergaben pro Jahr. Zudem ziehen rund 310.000 weitere Unternehmen eine Stilllegung in Betracht. Noch nie zuvor wurden im Rahmen des Nachfolge-Monitorings Mittelstand von KfW Research so viele Geschäftsaufgaben erwogen. Besonders bemerkenswert ist, dass in vielen Fällen die wirtschaftliche Lage eine aktive Nachfolgesuche durchaus rechtfertigen würde.
Die Zahl der Unternehmensübernahmen durch Gründer/-innen deckt weniger als die Hälfte des tatsächlichen Bedarfs. Daher finden viele mittelständische Unternehmen keine geeigneten Nachfolger/-innen und müssen ihren Betrieb aufgeben. Angesichts des geringen Gründernachwuchses ist es wenig überraschend, dass die größte Herausforderung bei Unternehmensnachfolgen weiterhin die Suche nach geeigneten Kandidaten/-innen ist – diese Hürde wird mit Abstand am häufigsten genannt.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, braucht es eine nachhaltig höhere Gründungsbereitschaft in Deutschland. Eine unternehmerische Tätigkeit oder die Übernahme der Leitung eines mittelständischen Unternehmens sollte als attraktive Alternative zum Angestelltenverhältnis wahrgenommen werden.
Dafür muss Selbstständigkeit stärker in den Fokus rücken und als lohnende Option gelten, um die entstehenden Lücken in den Führungsetagen des Mittelstands zu schließen.
Gleichzeitig wächst der Druck auf Unternehmen, frühzeitig tragfähige Lösungen für den Generationenwechsel zu finden. Die Zahlen zeigen, dass viele Unternehmer/-innen den Nachfolgeprozess zu spät angehen – wer erst wenige Jahre vor der Übergabe damit beginnt, hat oft Schwierigkeiten, eine passende Lösung zu realisieren.
wetando als Partner für erfolgreiche Unternehmensnachfolge
Angesichts dieser Herausforderung bietet wetando professionelle Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Unternehmensnachfolgen. Wetando hilft Betrieben dabei, frühzeitig eine nachhaltige Nachfolgestrategie zu entwickeln und geeignete Nachfolger/-innen zu identifizieren. Durch individuelle Beratung und praxisorientierte Lösungen trägt wetando dazu bei, finanzielle sowie rechtliche Fallstricke zu vermeiden und den Generationenwechsel reibungslos zu gestalten.